Aktuelles

Gegen die Einführung der Studiengebühren für Studierende aus Nicht-EU-Staaten !

Die schwarz-gelbe Landesregierung hat bei ihren Koalitionsverhandlungen
am 9.6.2017 Studiengebühren für Studierende aus Nicht-EU-Staaten in Höhe
von 1.500 Euro pro Semester beschlossen. Wir, der Allgemeine
Studierendenausschuss der Fachhochschule Bielefeld, lehnen diese wie
auch allgemeine Studiengebühren entschlossen ab!


FDP und CDU begründen die Entscheidung Studiengebühren für Studierende
aus Nicht-EU-Staaten zu erheben damit, dass das dadurch eingenommene
Geld den Hochschulen zugute komme. Davon abgesehen, dass völlig unklar
ist, inwieweit die finanzielle Entlastung die verwaltungstechnische
Belastung in Zukunft aufwiegen kann, sollte die Sanierung des Haushaltes
eines der reichsten Länder der Welt keineswegs auf dem Rücken
internationaler Studierender aus Drittstaaten ausgetragen werden.


Im Jahr 2013 haben Bund und Länder, unter der Voraussetzung der
Gebührenfreiheit, eine Internationalisierungsstategie für das deutsche
Hochschulsystem verabschiedet. Studiengebühren für Studierende aus
Nicht-EU-Staaten widersprechen einer jeden
Internationalisierungsstategie, da sie eine große Hürde beim
Hochschulzugang darstellen. Am Beispiel schwedischer Hochschulpolitik
wird deutlich, dass eine Einführung von Studiengebühren, einen
erheblichen Einfluss auf die Aufnahme bzw. Fortführung eines Studiums
für Studierende aus Nicht-EU-Staaten hat. Die Zahl der internationalen
Studierenden ist dort mit Einführung der Studiengebühren um ca. 80%
zurückgegangen. Wie man sieht sorgt die Erhebung von Studiengebühren für
Studierende aus Nicht-EU-Staaten in erster Linie dafür, dass
internationaler Austausch zwischen Studierenden erschwert wird.
Internationale Studierende sind, soweit sie in ihr Heimatland
zurückkehren, Botschafter*innen für ihr Gastland, für die dort von ihnen
besuchten Hochschulen, für Wirtschaft, Kultur und Menschen. Dies ist
besonders in Zeiten eines immer weiter nach rechts rückenden Europas von
besonders großer Bedeutung und sollte nicht verhindert werden, indem
Studierende aus Nicht-EU-Staaten institutionell diskriminiert werden. 
Diese Diskriminierung verhindert, dass Solidarität zwischen den Menschen
auf der ganzen Welt entstehen kann und Probleme, die uns alle betreffen,
wie den Klimawandel, Ausbeutung und Diskriminierungen, gelöst werden
können.


Wir fordern die Landesregierung NRW auf, keine Studiengebühren für
Studierende aus Nicht-EU-Staaten einzuführen. 


Außerdem möchten wir auf die landesweite DGB-Demonstration in Düsseldorf
aufmerksam machen. Am 21.11. startet um 11 Uhr am Gewerkschaftshaus der
Zug unter dem Motto "Nein zu Studiengebühren" zum Landtag NRW, um die
hochschulpolitischen Forderungen in Hörweite des Wissenschaftsausschuss
zu bringen. 
https://www.facebook.com/events/485278901870600